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Die Gypsy-Jazz-Gitarre
Im Jahr 1930 entwickelte der Italiener Mario Maccaferri (1900–1993) im Auftrag der französischen Firma Selmer eine neuartige Jazzgitarre mit einem ungewöhnlich mittigen Klang und einer schnellen Ansprache. Maccaferri war eigentlich ein konservativ geprägter Gitarrenbaumeister, die Konstruktion seiner Jazzgitarre weist daher auch zahlreiche Merkmale einer klassischen Konzertgitarre auf.
Eigentlich war es gar nicht seine Absicht, dem Gypsy Jazz, der in den 30er Jahren noch ein Schattendasein führte, zu einem eigenständigen Sound zu verhelfen. Die von ihm entwickelte neuartige Gitarre wurde zunächst nur in geringer Stückzahl hergestellt, und eine davon gelangte schließlich in die Hände des Gitarristen Django Reinhardt. Dieser begründete mit seiner herausragenden Spieltechnik und seiner Musikalität einen eigenen europäischen Gypsy-Jazzstil und machte damit gleichzeitig auch die Maccaferri-Gitarre von Selmer berühmt. 1933 setzte sich Maccaferri in die USA ab. Selmer setzte die Produktion ohne Maccaferri fort, und das mit einigen Veränderungen – z.B. kleineres ovales Schallloch, Hals-Korpusverbindung am 14. Bund, lange Mensur.