"Flamenco" steht für eine spezielle Art von Musik und Tanz aus dem spanischen Andalusien. Die musikalische Begleitung der Lieder und Tänze erfolgt klassicher Weise durch Klatschen ("Palmas" von Palma - die Handfläche), Kastangnetten und die Gitarre.
Flamencogitarren unterscheiden sich in einer Reihe von Merkmalen von Konzertgitarren:
- Sie sind leichter in der Bauweise und damit auch im Gewicht
- Boden und Zargen wurden traditionell aus Zypresse gebaut, einem hellen Holz. Die Zypresse wächst in Spanien und stellte ursprünglich einen vergleichsweise günstigen Ersatz für exklusivere Hölzer wie Palisander dar. Heute wäre die Einordnung von Zypresse als billigem Baustoff allerdings falsch, das Holz ist beinahe so teuer wie Tropenhölzer.

(Beispielbild Zypresse: Boden und Zargen aus hellem Holz)
- Die Zargen werden gegenüber der Konzertgitarre etwas schmaler gebaut, wodurch sich Volumen und Gewicht der Gitarre verringern.
- Die leichtere Bauweise sorgt für sehr schnelle Ansprache beim Spiel auf der Gitarre.
- Eine flachere Saitenlage führt dazu, dass bei Spielen schnell ein "Scheppern" durch den Kontakt zwischen schwingender Saite und Bünden entsteht. Dieses eigentlich ungewollte Beigräusch wird beim Flamenco als perkussives Element bewusst genutzt und in die Musik eingebaut.
- Ursprünglich wurden die Saiten an Wirbeln befestigt, die dem Prinzip der Streichinstrumente gleich durch den Kopf durch gestoßen wurden. Heute werden regelmäßig Standardmechaniken verbaut, wodurch sich die Instrumente einfacher und präziser stimmen lassen.
- Auf der Decke der Flamencogitarre ist häufig ein spezieller Schlagschutz angebracht, der "Golpeador". Er ist transparent, selbstklebend (elektrostatisch) und flexibel. Dadurch lässt er sich bei unterschiedlicher Verwendung der Gitarre jederzeit abnehmen. Dem Golpeador kommt die Aufgabe des Schutzes der Decke vor Schlägen mit den Fingern der Spielhand zu. Der Name "Golpeador" leitet sich vom spanischen "Golpe" für "Schlag" ab und bezieht sich auf eine für den Flamenco typische perkussive Spielweise, bei welcher die Decke mit Fingernagel und -kuppe geschlagen werden um ein rhythmisches Klopfgeräusch zu erzeugen. Nach dem Anbringen ist ein Golpeador kaum mehr sichtbar und sorgt für eine längere Lebenszeit der Gitarre. Eine Klangbeeinträchtigung findet durch den Gebrauch eines Golpeadors praktisch nicht statt.
Bei allen vorhandenen Unterschieden ist die Flamencogitarre ein Abkömmling der Konzertgitarre.
"Flamenco" steht für eine spezielle Art von Musik und Tanz aus dem spanischen Andalusien. Die musikalische Begleitung der Lieder und Tänze erfolgt klassicher Weise durch Klatschen ("Palmas" von...
mehr erfahren » Fenster schließen Flamencogitarren
"Flamenco" steht für eine spezielle Art von Musik und Tanz aus dem spanischen Andalusien. Die musikalische Begleitung der Lieder und Tänze erfolgt klassicher Weise durch Klatschen ("Palmas" von Palma - die Handfläche), Kastangnetten und die Gitarre.
Flamencogitarren unterscheiden sich in einer Reihe von Merkmalen von Konzertgitarren:
- Sie sind leichter in der Bauweise und damit auch im Gewicht
- Boden und Zargen wurden traditionell aus Zypresse gebaut, einem hellen Holz. Die Zypresse wächst in Spanien und stellte ursprünglich einen vergleichsweise günstigen Ersatz für exklusivere Hölzer wie Palisander dar. Heute wäre die Einordnung von Zypresse als billigem Baustoff allerdings falsch, das Holz ist beinahe so teuer wie Tropenhölzer.

(Beispielbild Zypresse: Boden und Zargen aus hellem Holz)
- Die Zargen werden gegenüber der Konzertgitarre etwas schmaler gebaut, wodurch sich Volumen und Gewicht der Gitarre verringern.
- Die leichtere Bauweise sorgt für sehr schnelle Ansprache beim Spiel auf der Gitarre.
- Eine flachere Saitenlage führt dazu, dass bei Spielen schnell ein "Scheppern" durch den Kontakt zwischen schwingender Saite und Bünden entsteht. Dieses eigentlich ungewollte Beigräusch wird beim Flamenco als perkussives Element bewusst genutzt und in die Musik eingebaut.
- Ursprünglich wurden die Saiten an Wirbeln befestigt, die dem Prinzip der Streichinstrumente gleich durch den Kopf durch gestoßen wurden. Heute werden regelmäßig Standardmechaniken verbaut, wodurch sich die Instrumente einfacher und präziser stimmen lassen.
- Auf der Decke der Flamencogitarre ist häufig ein spezieller Schlagschutz angebracht, der "Golpeador". Er ist transparent, selbstklebend (elektrostatisch) und flexibel. Dadurch lässt er sich bei unterschiedlicher Verwendung der Gitarre jederzeit abnehmen. Dem Golpeador kommt die Aufgabe des Schutzes der Decke vor Schlägen mit den Fingern der Spielhand zu. Der Name "Golpeador" leitet sich vom spanischen "Golpe" für "Schlag" ab und bezieht sich auf eine für den Flamenco typische perkussive Spielweise, bei welcher die Decke mit Fingernagel und -kuppe geschlagen werden um ein rhythmisches Klopfgeräusch zu erzeugen. Nach dem Anbringen ist ein Golpeador kaum mehr sichtbar und sorgt für eine längere Lebenszeit der Gitarre. Eine Klangbeeinträchtigung findet durch den Gebrauch eines Golpeadors praktisch nicht statt.
Bei allen vorhandenen Unterschieden ist die Flamencogitarre ein Abkömmling der Konzertgitarre.